Warum du als Freelancer deine Preise zu niedrig ansetzt

Viele Selbstständige unterbewerten ihre Arbeit und verlangen zu wenig – das kann langfristig schaden.

Viele Freelancer kämpfen mit der Preisgestaltung und setzen ihre Honorare zu niedrig an. Oft geschieht dies aus Unsicherheit oder der falschen Annahme, dass günstige Preise mehr Kunden anziehen. Dabei führt eine zu niedrige Preisstrategie nicht nur zu finanziellen Engpässen, sondern auch dazu, dass sich Freelancer langfristig in einem Hamsterrad aus schlecht bezahlten Aufträgen wiederfinden.

Ein weiteres Problem ist das unterschätzte Selbstwertgefühl. Wenn du deine eigene Arbeit nicht als wertvoll genug ansiehst, wirst du Schwierigkeiten haben, angemessene Preise zu verlangen. Das hat nicht nur wirtschaftliche Folgen, sondern kann auch zu Frustration und Demotivation führen. In diesem Artikel zeige ich dir, warum du deine Preise wahrscheinlich zu niedrig ansetzt und wie du das ändern kannst.

Fehlendes Selbstbewusstsein und Angst vor Ablehnung

Viele Freelancer haben Angst, potenzielle Kunden mit hohen Preisen abzuschrecken. Sie glauben, dass sie nur durch niedrige Preise konkurrenzfähig bleiben. Dabei vergessen sie, dass Qualität ihren Preis hat und seriöse Kunden bereit sind, für professionelle Dienstleistungen zu zahlen.

 

Lösung: Entwickle ein starkes Selbstbewusstsein für deine Arbeit. Führe eine Marktanalyse durch, um zu sehen, welche Preise in deiner Branche üblich sind. Betrachte deine Fähigkeiten und Erfahrung als wertvolle Ressource und kommuniziere dies selbstbewusst mit deinen Kunden.

Kein klares Geschäftsmodell

Viele Selbstständige starten ohne eine klare Vorstellung davon, wie sie profitabel arbeiten können. Sie berechnen ihre Preise oft nur auf Basis dessen, was sich „gut anfühlt“, ohne ihre Kosten und den gewünschten Gewinn zu berücksichtigen.

Lösung: Kalkuliere deine Preise realistisch. Berücksichtige dabei nicht nur deine Arbeitszeit, sondern auch Nebenkosten wie Steuern, Versicherungen und Investitionen in Weiterbildung. Setze dir ein Einkommensziel und erstelle eine Preiskalkulation, die dir ermöglicht, nachhaltig zu wirtschaften.

Vergleich mit falschen Wettbewerbern

Viele Freelancer orientieren sich an den Preisen von Einsteigern oder Dumping-Plattformen und glauben, dass sie ihre Preise ähnlich niedrig ansetzen müssen, um Aufträge zu bekommen.

Lösung: Unterscheide dich durch Qualität und nicht durch den Preis. Hochwertige Dienstleistungen kosten mehr, weil sie dem Kunden einen echten Mehrwert bieten. Konzentriere dich darauf, deine Expertise hervorzuheben und Kunden anzusprechen, die Qualität wertschätzen.

Fehlende Verhandlungssicherheit

Preisverhandlungen können unangenehm sein, insbesondere wenn der Kunde versucht, dich herunterzuhandeln. Viele Freelancer lassen sich schnell auf Rabatte ein, weil sie Angst haben, den Auftrag zu verlieren.

Lösung: Übe dich in Preisverhandlungen und lerne, Nein zu sagen. Setze klare Preisstrukturen fest und kommuniziere den Mehrwert deiner Leistung. Kunden, die nur nach dem günstigsten Preis suchen, sind oft nicht die besten Auftraggeber.

Keine Berücksichtigung von Zusatzleistungen

Freelancer neigen dazu, nur die reine Arbeitszeit in ihre Preise einzurechnen, ohne an zusätzliche Dienstleistungen wie Beratung, Korrekturen oder Support zu denken.

Lösung: Kalkuliere alle Leistungen in deine Preise ein. Wenn du Beratungsstunden anbietest oder mehrere Revisionen einplanst, dann sollten diese bereits in deinem Honorar berücksichtigt sein. Mach dir bewusst, dass deine Zeit begrenzt ist und du für jede erbrachte Leistung fair entlohnt werden solltest.

Angst vor Konkurrenz und fehlende Positionierung

Viele Selbstständige setzen ihre Preise niedrig an, weil sie Angst haben, nicht konkurrenzfähig zu sein. Sie versuchen, mit günstigeren Preisen mehr Kunden zu gewinnen, anstatt sich durch ihre Expertise und Qualität abzuheben.

Lösung: Positioniere dich als Experte in deiner Nische. Je klarer dein Angebot und deine Spezialisierung sind, desto eher bist du bereit, höhere Preise zu verlangen. Kunden zahlen gerne mehr für einen Experten als für einen Generalisten.

Kein langfristiges Denken

Kurzfristig können niedrige Preise dabei helfen, Aufträge zu bekommen, aber langfristig schaden sie deinem Business. Du wirst schnell an deine Kapazitätsgrenzen stoßen, ohne dass dein Einkommen steigt.

Lösung: Denke langfristig. Berechne deine Preise so, dass sie dir nicht nur kurzfristig Einnahmen bringen, sondern auch dein Wachstum ermöglichen. Erhöhe deine Preise regelmäßig, um mit deiner Erfahrung und Expertise mitzuwachsen.

Fazit: Den eigenen Wert erkennen und faire Preise verlangen

Viele Freelancer setzen ihre Preise zu niedrig an, weil sie unsicher sind oder sich am falschen Wettbewerb orientieren. Sie vergleichen sich häufig mit Anfängern oder Dumping-Plattformen, anstatt ihren eigenen Wert realistisch zu bewerten. Das führt dazu, dass sie sich unter Wert verkaufen und oft nicht einmal ihre laufenden Kosten decken können.

Dabei ist es entscheidend, den eigenen Wert zu erkennen und realistische Preiskalkulationen durchzuführen. Wer seine Leistungen klar definiert, den Markt analysiert und sich als Experte positioniert, kann höhere Preise verlangen und langfristig erfolgreich sein. Kunden, die Qualität schätzen, sind bereit, für professionelle Dienstleistungen angemessen zu zahlen.

 

Wer seine Preise strategisch anpasst und selbstbewusst kommuniziert, wird nicht nur finanziell erfolgreicher, sondern auch langfristig zufriedener sein. Höhere Honorare ermöglichen es, sich auf qualitativ hochwertige Projekte zu konzentrieren, anstatt sich in einem Hamsterrad aus schlecht bezahlten Aufträgen zu verlieren. Letztlich profitieren sowohl Freelancer als auch ihre Kunden von fair kalkulierten Preisen.

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