Amazon FBA (Fulfillment by Amazon) hat sich als eine der bekanntesten Möglichkeiten etabliert, um online Geld zu verdienen. Das Konzept klingt verlockend: Ein eigenes Online-Business aufbauen, Amazon übernimmt Lagerung, Versand und Kundenservice – und du kassierst die Gewinne. Doch während die Grundidee durchaus Potenzial hat, sind viele der dazugehörigen Amazon FBA-Kurse nichts weiter als überteuerte Abzocke. Warum ist das so?
Warum gibt es so viele Amazon FBA-Kurse?
Amazon FBA ist mittlerweile ein stark umkämpfter Markt. Viele Menschen träumen davon, durch den Verkauf eigener Produkte auf Amazon finanziell unabhängig zu werden. Genau hier setzen zahlreiche selbsternannte Gurus an und verkaufen vermeintlich exklusive Kurse, die „geheime Strategien“ versprechen.
Das Problem: Die meisten dieser Kurse enthalten kaum mehr als öffentlich zugängliche Informationen, die du auch kostenlos im Internet finden kannst. Doch durch clevere Marketingstrategien wird oft der Eindruck erweckt, dass ein Kurs die einzige Möglichkeit sei, um mit FBA erfolgreich zu werden.
Die häufigsten Tricks der Kursanbieter
1. Übertriebene Erfolgsgeschichten
Viele Anbieter von Amazon FBA-Kursen locken mit angeblichen Erfolgsgeschichten von Teilnehmern, die innerhalb weniger Monate sechsstellig verdienen. In Wahrheit sind diese Geschichten oft übertrieben oder sogar erfunden. Der Markt ist längst nicht mehr so einfach zu erobern wie vor einigen Jahren.
Einige Kursanbieter präsentieren auch ihre eigenen Einnahmen als Beweis für den Erfolg, verschweigen jedoch, dass ein großer Teil ihres Einkommens nicht aus dem eigentlichen FBA-Geschäft, sondern aus dem Verkauf ihrer Kurse stammt.
2. Falsche Versprechungen
Viele Kurse versprechen, dass jeder mit Amazon FBA erfolgreich sein kann – ganz ohne Vorwissen und mit minimalem Einsatz. Die Realität sieht anders aus: Ohne Kapital, Marktforschung und eine fundierte Strategie ist es fast unmöglich, sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen.
Viele FBA-Kursanbieter werben zudem mit dem „passiven Einkommen“ durch Amazon FBA. Was sie nicht sagen: Der Erfolg erfordert ständige Produktrecherchen, Marketingstrategien und den Aufbau einer stabilen Lieferkette. Von Passivität kann also keine Rede sein.
3. Hohe Kursgebühren ohne Mehrwert
Während es einige seriöse Kurse gibt, die wertvolle Inhalte vermitteln, verlangen viele Anbieter hunderte oder sogar tausende Euro für Wissen, das man kostenlos auf YouTube, in Blogs oder offiziellen Amazon-Ressourcen finden kann.
Viele unseriöse Anbieter setzen auf Upselling-Strategien, bei denen Kunden nach dem Kauf des ersten Kurses weitere, noch teurere Angebote gemacht werden. Diese versprechen angeblich fortgeschrittene Methoden oder eine „persönliche Betreuung“, die oft wenig Mehrwert bietet.
Was viele FBA-Kurse verschweigen
- Hohe Anfangsinvestitionen: Um überhaupt auf Amazon FBA durchstarten zu können, brauchst du Kapital für Produkte, Werbung und Gebühren. Viele Kurse verschweigen, dass du mit mehreren tausend Euro rechnen musst, bevor du erste Gewinne siehst.
- Harte Konkurrenz: Die Zeiten, in denen du mit einem einfachen Produkt sofort Erfolg hattest, sind vorbei. Viele Märkte sind übersättigt und von großen Playern dominiert.
- Laufende Kosten: Amazon erhebt Verkaufsgebühren, Lagerkosten und andere versteckte Kosten, die deine Gewinne schmälern können.
- Steigende Werbekosten: Um überhaupt sichtbar zu sein, musst du in Amazon PPC-Werbung investieren, was oft die Gewinnspanne stark reduziert.
- Gefahr von Kontosperrungen: Amazon hat strikte Richtlinien, und Verstöße – auch unbeabsichtigte – können zu einer Sperrung deines Kontos führen. Diese Risiken werden in den meisten Kursen nicht angesprochen.
Woran du seriöse Kurse erkennst
Falls du dennoch einen Kurs in Betracht ziehst, solltest du besonders kritisch prüfen, ob es sich um einen seriösen Anbieter handelt. Ein seriöser Kurs sollte transparente Inhalte, realistische Erfolgsaussichten und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten. Achte auf folgende Merkmale:
- Echte Inhalte statt reines Marketing: Ein seriöser Anbieter informiert und verkauft nicht nur.
- Transparenz über Kosten und Risiken: Gute Kurse sprechen offen über die Herausforderungen von FBA.
- Zufriedenheitsgarantie: Einige seriöse Anbieter bieten eine Geld-zurück-Garantie an, falls der Kurs nicht deinen Erwartungen entspricht.
- Langfristige Strategien statt schneller Tricks: Seriöse Anbieter lehren keine kurzfristigen Taktiken, die bald nicht mehr funktionieren, sondern setzen auf nachhaltige Geschäftspraktiken.
- Klare Referenzen und authentische Bewertungen: Achte auf echte Kundenmeinungen und nicht auf übertriebene 5-Sterne-Bewertungen ohne konkrete Inhalte.
Alternativen zu teuren FBA-Kursen
Anstatt viel Geld für überteuerte Amazon FBA-Kurse auszugeben, solltest du dir die Zeit nehmen, selbst zu recherchieren. Es gibt zahlreiche kostenlose oder kostengünstige Alternativen, um dir ein fundiertes Wissen anzueignen:
- YouTube: Viele erfahrene Seller teilen ihr Wissen kostenlos auf YouTube.
- Amazons Seller University: Amazon selbst bietet eine umfangreiche, kostenlose Schulungsplattform für Händler.
- Foren und Facebook-Gruppen: Tausche dich mit anderen Sellern aus und lerne aus echten Erfahrungen.
- Bücher und Podcasts: Viele Experten teilen ihre Strategien in ausführlichen Büchern oder Podcasts.
Ein weiterer Vorteil der Eigenrecherche: Du entwickelst eine kritische Denkweise und bist weniger anfällig für überzogene Versprechungen von selbsternannten Experten.
Fazit: Selbst lernen lohnt sich
Sei skeptisch gegenüber Kursanbietern, die dir den schnellen Erfolg versprechen. E-Commerce ist ein Geschäft, das Zeit, Kapital und eine kluge Strategie erfordert. Statt auf teure Kurse zu setzen, solltest du lernen, wie du selbst fundierte Entscheidungen triffst und echte Wettbewerbsvorteile aufbaust.
Wer in den FBA-Markt einsteigen möchte, sollte mit realistischen Erwartungen und einem guten Verständnis für den Markt beginnen. Nur so kannst du langfristig erfolgreich werden, ohne auf überteuerte und oft nutzlose Kurse hereinzufallen.